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Ortskapelle in Gutenfürst | | |
Quelle: Auszug aus der Festschrift zum 100jährigen Gründungsfest der FFW Kühried vom 11. bis 14. Juli 1997 (von Norbert Meier):
"Erster Gedanke an den Bau einer Dorfkapelle
Man schrieb das Jahr 1937, als sich die Bewohner von Gutenfürst entschlossen für ihre Ortschaft eine Kapelle zu errichten. Der damalige Ortsbeauftragte, Herr Michael Pühler bat am 19. Mai 1937 mit einem Schreiben an das Bistum um die Erlaubnis zur Errichtung einer Dorfkapelle.
Viele Hände - bald ein Ende
Viele Hände, bald ein Ende hieß der Leitspruch, und so wurde durch die Bewohner ein wahres Schmuckstück und geistiger Mittelpunkt für die Ortschaft errichtet. Auch die Finanzierung wurde von den einzelnen Anwesen selbst übernommen. Im August 1938 berichtete man dem Bistum über die Bauweise und Ausstattung. Da die Kapelle der Mutter Gottes geweiht werden sollte, gestaltete man auch den Altar, dessen Mittelpunkt der Tabernakel und ein Bildnis Mariens ist. Man trug auch die Bitte um Benedictions- und Celebrationsfakultät (Erlaubnis zum Lesen einer Hl. Messe) an das Bistum heran. |
Dorfkapelle zu Gutenfürst 1938 |
Einweihung der Kapelle 1938
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Einweihung des Bauwerks
So konnte der feierlichen Einweihung des Bauwerks, das am 17.08.1938 in den Besitz der Kirchenstiftung übertragen wurde, nichts mehr im Wege stehen.
Bevor der große Tag der Einweihung heranrückte, bat man abermals das Bistum (31.08.1938) um die Errichtung eines Kreuzweges.
Am 12. September 1938 kam der große Tag für die Ortschaft. Der damalige Pfarrer von Teunz H.H. Pfarrer Hirn weihte nach einem Hl. Amt mit Predigt die Dorfkapelle zu Gutenfürst. Der Gottesdienst wurde feierlich umrahmt vom Kirchenchor Teunz mit dem Organisten Georg Kiesl aus Ödmiesbach. In der Pfarrmatrikel heißt es: "Dieser Tag war ein Hochfest für Gutenfürst und Umgebung." |
Am Nachmittag wurde auch der Kreuzweg eingeweiht, der von der Familie Mehler aus Gutenfürst gestiftet wurde. |
Glocke kurz vor Kriegsende abgeholt Durch die Kriegswirren und Herrschaft der Nationalsozialisten wurde auch die Glocke der Kapelle in Gutenfürst Ende 1944 abgeholt und eingeschmolzen. Ein ironischer Ausspruch eines damaligen Ortsbewohners, "Mit dieser Glocke gewinnt ihr jetzt den Krieg!", hätte ihn fast in größte Schwierigkeiten gebracht.
In Anbetracht der Not und der finanziellen Lage, in der sich alle nach dem Kriegsende befanden, war es erstaunlich, dass bereits am 31. Januar 1950 eine neue Glocke eingeweiht wurde. |
Innenansicht im Jahr 1997 |
März 1997
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Kapelle wird restauriert
Im Jahre 1972 wurde unter der Führung des damaligen Ortsbeauftragten Johann Schneeberger die Kapelle restauriert. Das Dach wurde ausgebessert, der Glockenturm erhielt eine neue Verkleidung und die Fassade wurde innen und außen erneuert.
Außerdem wurde ein neuer Kreuzweg von den Dorfbewohnern angeschafft, der von dem damaligen H.H. Pfarrer Wendl an Mariä Namen eingeweiht wurde. |
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In den 80er Jahren gestaltete man den Vorplatz der Kapelle unter der Leitung des damaligen Ortsbeauftragten Alois Eckl neu. Auch wurde eine elektrische Anlage installiert. Für das Jahr 1997 ist der Einbau eines elektrischen Läutwerks geplant. Damit würde auch das dreimalige tägliche manuelle Läuten enden. Seit Bestehen der Kapelle hat Familie Ostermeier den Läutdienst übernommen, der mit einer Selbstverständlichkeit gemacht wird, die ihresgleichen sucht. Auch schon Jahre vor dem Kapellenbau war diese Familie für das Läuten zuständig. |
März 1997 bei Kapelle |
Der Bau der Kapelle und die Instandsetzung ist der selbstlosen Arbeit der Dorfbewohner zu verdanken. Auch in Zukunft soll es uns Aufgabe und Pflicht sein, die Dorfkapelle als Schmuckstück unserer Ortschaft zu erhalten und unserer Namenspatronin, der Hl. Mutter Gottes neben unserem Herrgott, stets die Treue zu halten." |
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